Unterliederbach


Direkt zum Seiteninhalt

Dorfkirche

Geschichte

Dorfkirche

Die Dorfkirche ist das älteste erhaltene Gebäude im Dorf. Bei Grabungen entdeckte man 1988 Bruchsteinfundamente im Fischgrätverband, die nur im 12./13. Jahrhundert verwendet wurden. Siedlungsfunde in Unterliederbach reichen bis in die Steinzeit zurück, urkundliche Erwähnung findet der Ort in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 800 n.Chr. als "Liderbach" oder Leoderbach".

Durch den 1716 errichteten Eingangsbau betritt der Besucher die Kirche, hier trägt auch das Kirchdach den Spitzhelmdachreiter mit seinen 2 Glocken. Die neue Orgel , 13 Register mit 874 Pfeifen, an der gegenüberliegenden Seite der Kirche trohnt gewaltig auf einer Empore über dem Kruzefix von 1760, das der Holzbildhauer Joh. Paul Eckard aus Darmstadt fertigte. Der barocke Orgelprospekt wurde aus der alten Orgel verwendet, die Orgelempore stammt von 1753.

Die Empore über dem Eingang wurde im 17. und 18. Jahrhundert eingebaut und mit Apostelbilder bemalt. Die Chorverlängerung gegenüber dem Südausgang ist 1716 durch Rechnungen belegt.

Neben der Kanzel befindet sich der Südausgang, darüber hängt ein Epitaph von 1772. Dieser wurde vom Frankfurter Bildhauer Schnorr für Kommerzienrat J. P. Stempler gefertigt, der in einer Gruft innerhalb der Kirche begraben ist. Außen an der Südwand hängt ein Epitaph für den Bankier Steitz. Beide waren wohlhabende Frankfurter mit Sommersitz in Unterliederbach.

Der Kirchhof war bis 1872 der Friedhof der Gemeinde und ist mit einer Mauer eingefasst. Unter anderem liegt hier der Staatsreformer Karl Friedrich von Ibell (1780-1834) begraben.

Die kleine Kirche ist sehr beliebt für Hochzeiten, Taufen und andere Gottesdienste. Leider stehen aber seit 1998 keine Mittel aus Kirchensteuern mehr für die Dorfkirche zur Verfügung. Um die Kirche unterhalten zu können, wurde durch die Gemeinde der "Freundeskreis Dorfkirche Unterliederbach" gegründet.
Einmal im Jahr findet auf dem Marktplatz durch den Förderverein ein Jazzkonzert zu Gunsten der Dorfkirche statt.



Quelleangabe:

"Unterliederbach - Spuren aus der Vergangenheit"
von Otto Kammer
"Heimatbuch" von Heinz Alexander


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü